Nico, du bist bekannt für deine ,Smarte Osteopathie'. Aber wie bist du eigentlich dort gelandet?

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Es gibt viele Stationen in meinem Leben, die mich zur Osteopathie gebracht haben. Ich habe viel erlebt und viel gesehen, das hat mich geprägt und zu dem gemacht der ich heute bin, aber auch meine Wahnehmung und Sensibilität unglaublich geschult.

Empathie und ein Gefühl dafür was in unseren Patienten vorgeht, ist unumstößlich für eine osteopathische Behandlung.

Zusammenhänge und Diagnosen können in einem so komplexen System wie unserem Körper sonst nicht ausreichend erfasst werden. Das fehlt übrigens leider bei vielen.

Nach der Schule ging ich zur Bundeswehr und wurde dort Ausbilder. Hier habe ich viel über Führungskompetenz gelernt und auch meine Leidenschaft zum Sport neu entdeckt. Neben dem Dienst habe ich jede erdenkliche Ausbildung im Gesundheits- und Fitnessbereich abgeschlossen. Paralell habe ich mich als Personaltrainer selbstständig gemacht. Dabei wurde mir klar, dass eine Therapie in jeglicher Form niemals nur an einem Bereich ansetzen darf. Therapeuten und Trainer müssen den ganzen Menschen sehen.

Schnell war also deutlich, dass ich einen umfassenderen Weg gehen wollte. So absolvierte ich meine Osteopathie Ausbildung.

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Interessant. Jetzt hast du deine eigene Osteopathie Akademie. Was ist dir als Dozent wichtig?

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,Begreifen' - Das ist ein sehr wichtiges Wort. Ich möchte, dass meine Schüler den menschlichen Körper verstehen, bis zur kleinsten anatomischen Struktur. Nur wenn man die Zusammenhänge erkennt und nachvollziehen kann, sind später individuelle Lösungen am Patienten möglich.

Das haben wir hier bei uns anderen Heilberuflern voraus: Mir fallen spontan 200 Gründe ein warum du Magenprobleme hast, die nichts mit deinem Magen zu tun haben. Woanders würdest du einfach einen Säureblocker oder höchstens eine Bauchmassage bekommen. Wir verfolgen die Zusammenhänge und können damit schnelle Lösungen für das wirkliche Problem finden. Diesen hohen Standard erwarte ich auch von meinen Absolventen. Viele Menschen haben dieses Potential Großes zu bewegen und Menschen zu heilen. Es muss nur gesehen werden.

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Du hast ja eine völlig neues Osteoapthiekonzept erstellt. Wie kommst du auf deine neue Techniken?

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Oft spüre ich, dass ein Organ oder eine Struktur noch festhängt oder ein Problem hat, obwohl die klassische Osteopathie längst ausgeschöpft ist. Dafür braucht es eine neue Technik. Eine Mischung aus Anatomieverständnis, Feingefühl und einer gewissen Gabe.

Es ist jedes Mal eine spannende Reise.

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Hast du einen Lieblingsmuskel?

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Ich würde sagen der Musculus omohyoideus.

Das ist ein dünner Muskel im Halsbereich, fast unscheinbar und meist völlig unterschätzt. Dabei hat er eine riesige fasziale Verbindung. In Präparaten ist das gut ersichtlich, also unumstritten bewiesen, aber kein Anatomiebuch zeigt das auf. Er wirkt klein, aber kann sehr viel aus dem Gleichgewicht bringen. Das zeigt uns, dass der Sack Reis in China vielleicht doch nicht so unwichtig ist.